Verarbeitung, Herkunft & Besonderheiten
Die Herstellung des Kruzifix n. Martin Zuern folgt der traditionellen Holzschnitzkunst des Grödner Tals, einer Region, die seit Jahrhunderten für sakrale Bildwerke bekannt ist. Der Arbeitsprozess beginnt mit der Auswahl feinjähriger Linde für den Corpus, da dieses Holz eine besonders glatte Oberfläche und hohe Detailtreue ermöglicht. Die ruhige Maserung macht es ideal für die präzise Modellierung von Anatomie, Gesichtszügen und filigranen Übergängen. Das Kreuzholz wird häufig stärker gemasert und dunkler gebeizt, um einen harmonischen, aber markanten Kontrast zum helleren Corpus zu erzeugen.
Nach dem groben Zuschnitt formt der Schnitzer im Rohschnitt die Grundproportionen und arbeitet anschließend im Feinschnitt die charakteristischen barocken Elemente heraus: die Körperdrehung, die angedeutete Spannung in Brustkorb und Muskeln, den ausdrucksvollen Kopf sowie den tief gefalteten Lendentuchsaum. Diese Phase erfordert viel Erfahrung und ein ausgeprägtes Gefühl für Dynamik und Plastizität, wie sie für Werke im Stil der Zürn-Schule typisch sind. Anschließend erfolgt das Schleifen, das die Oberfläche für die gewählte Fassung vorbereitet.
Die Ausführungen unterscheiden sich deutlich in ihrer Wirkung: Naturbelassene Varianten zeigen die rohe Schönheit des Holzes, wobei Maserung und Schnitzspuren sichtbar bleiben. Gebeizte oder mehrfarbig gebeizte Fassungen ergänzen warme Schatten und geben der Figur mehr Tiefe. Farbige Varianten orientieren sich an der traditionellen Kirchenkunst und akzentuieren Gesicht, Anatomie und Lendentuch. Für Serien mit Echtgold oder Echtgold antik wird zunächst eine Gesso-Schicht aufgetragen, bevor Blattgold appliziert und bei der antiken Variante dezent patiniert wird, wodurch eine authentisch historische Wirkung entsteht.
Jedes fertige Kruzifix wird einer strengen Endkontrolle unterzogen, bei der Proportionen, Linienführung, Ausdruck und Sauberkeit der Oberfläche geprüft werden. Je nach Serie kann das Werk das Val-Gardena-Qualitätslabel tragen, das für geprüfte Herkunft und echte Grödner Handarbeit steht. Da Holz ein Naturmaterial ist, besitzt jedes Kruzifix individuelle Maserungen und minimale Farbabweichungen, die den unverwechselbaren Unikatcharakter jedes Stückes ausmachen.